Flippmanns

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Treffen am unmöglichsten Ort, den man sich bis dato vorstellen konnte: die Burkhardtsmühle. "Da geht man nicht hin, so was tut man nicht", hieß es immer. Ergo - der perfekte Rahmen für eine Drecksau-Junggesellen-Abschieds-Party. Die Ex-Bänderissler brachten Instrumente und jede Menge Kumpels mit. Martin, der zukünftige Ehemann, zahlte die Zeche. An diesem Abend wurde alles gespielt was Spaß macht. Ungeprobt, laut und dreckig, und das erste Mal mit Gommels Rolf. Das war damals der bestaussehende Bassist der zu haben war. Nach dreihundert Fässern Bier und fünf Flaschen Whiskey war klar: dies ist die Geburtsstunde der Flippmanns.

>> Stoppp! Jesst mus ch abber sum Stannesamt! <<

Was so gut anfängt, kann nur gut weitergehen. Von jetzt ab spielen und feiern die Flippmanns bei jeder sich bietenden Gelegenheit. In kleinen Kneipen, großen Kneipen, auf Geburtstagen, Firmenfesten, Open Airs - alles was geht. Und, ganz wichtig,nur zum Spaß. Zum Spaß für das Publikum und zum Spaß für sie selber. Von ganz klein (bei Ernie und Bert im Wohnzimmer) bis ganz groß (Bürgerfest Esslingen, Kurt sei Dank). Von ganz nahe (Kamin und KOZ) bis ganz weit weg (Friedrichshafen, Hannover, Zugspitze, Prag).

Ach, wär' das Leben öde, wären wir nicht so blöde,
Und würden jedes Wochenende, spielen bis die Hände,
Bluten und schmerzen, für ein paar Sesterzen.
(Is' mir grad so eingefallen)

Tolle Geschichten haben wir erlebt. Da waren die beiden Mädels auf'm Bibri, die den guten Dole einfach ausgezogen haben während er "Mustang Sally" sang.

Da war diese wunderschöne Vollmondnacht in Bodelshausen. Ralf und Rolf gehen hinter die Bühne, pinkeln. Und während beide versonnen über Sinn und Unsinn des Lebens philosophieren schifft Ralf dem Rolf ans Bein. Einmalig!

Oder die beiden Partyanimals Angie und Jaqueline die uns unbedingt in ihren alten Hanomag zerren wollten. Mal ehrlich, mit 4,5 Promille liegt einem nichts auf der Welt ferner.

Da war das Bikerfest mit dem Baum auf der Bühne, da war das Straßenfest in Vaihingen wo es so geregnet hat, dass wir nur hinter einer undurchsichtigen Plane spielen konnten, und da waren die Stichflammen im Hotelzimmer, als Stefan seine Fürze abfackelte.

Außerdem war da noch der alte Mann in Reichenbach, der einfach auf die Bühne kam und so lange einen Kopfstand machte, dass wir beinahe den Arzt geholt hätten. Sehr seltsam.

Auf einer Geburtstagsfete zieht Rolf die Aufmerksamkeit aller auf sich indem er sich mit Weizenbier die Zähne putzt und danach alles übriggebliebene vom Buffet hamstert (ungefähr drei Plastiktüten voll).

Rekorde:

  • Auftritt in ausverkaufter Techno-Disco. 2.500 Zuschauer und kein einziger klatscht.
  • Auftritt in ausverkaufter Techno-Disco.
    Gage DM 3.000,-- / Getränkerechnung für die Band DM 3.500,--
  • Bestechungsgeld DM 100,- für das Spielen eines Titels
  • 368 Pornoheftchen im Übungsraum
  • Nettospielzeit im Kamin: 7,5 Std.
  • Menge der geworfenen Wäschestücke während eines Gigs: 8
  • Menge der gezeugten Flippmanns-Kinder: 13
  • Mit 2 Wechsel höchste vom aussterben bedrohteste Instrumentengruppe in der Band: E-Bass (war bisher auch das einzigste Instrument, an dem die Musiker plötzlich schlapp machten…)

Das alles begann mit einem Jungesellenabend und deshalb wird dieses Thema in der Band sehr groß geschrieben.

Mausi wird nach Amsterdam geflogen. Die anderen holen ihn dort am Flughafen ab nachdem sie die Nacht davor mit dem Auto hochgefahren sind (Martin hat unterwegs noch seinen Zeigefinger in die Brust eines Autobahnpolizisten gebohrt). Damned Amsterdam!!!

Ralf wird mit einem sechzig Sitzer Luxusbus abgeholt und nach Frankfurt bugsiert.
Der Casinobesuch in Bad Homburg muss leider ausfallen, weil blutige Köpfe in der Spielbank nicht willkommen sind. Dafür gibt's eine tolle Nacht im Bus mitten im Frankfurter Rotlichtviertel: Pokern bis die Sonne aufgeht.

Hansi "muss" nach Konstanz. Beinahe Rauswurf aus der Stripteasebar und Mausi hat Probleme mit Wurstsalat. War wohl schlecht, das Zeug. Danach ins "Hotel Germania".
Acht Mann liegen kreuz und quer in einem Zimmer und schiffen ins Waschbecken.
It's Rock'n Roll and we like it.

Patrick, oh Patrick. Auch du wirst in den Sündenpfuhl geworfen, weil du doch noch so klein und das Leben doch so hart ist und man nie weiß, wozu diese Erfahrung einmal gut sein kann.
Amsterdam - wir sind zurück. Wer heiratet sollte diese Tour mitgemacht haben:
Coffeeshop - Pommesbude - Peepshow - und nochmal - und noch mal ....
Seit vier Jahren in der Band und spätestens seit dem "Morgen danach" unsterblich.

Peter muss sich mit einem Eimer Sand durch's Bombachtal kämpfen, um dann in einen Bus zu steigen, der nach und nach lauter wichtige Leute aufnimmt. Dann geht's ab nach Prag.
Ab Ulm verschwimmen die Erinnerungen. Lichte Momente sind: Hansi kotzt kniend während Roland ihm pissend gute Ratschläge gibt. Danke Zieli, dass du mir den Eimer gereicht hast.
Bott muss im Klo über die Grenze, weil der Perso abgelaufen ist und Jürgen will die Zöllner bestechen. Super Zeit in Prag mit Gig im Vagon-Club.
Auf der Rückfahrt tatsächlich die Zöllner bestochen: eine Kiste Bier und vier Flaschen Sekt.
Wie in den Zeiten der Prohibition.

Apropos kleiner Patrick. Mittlerweile haben wir uns noch mal Nachwuchs anschaffen müssen (ganz legal und ohne Frauen!!). Nachdem unser Gommels Rolf die Band verlassen hat, haben wir im Juli 2009 in der Kirche auf unserem legendären Blarer Platz Keven Gund zu einem Flippmann getauft, der aufgrund seines - im Vergleich -  jungen Alters hoffentlich nicht all zu schnell vom Aussterben bedroht ist und lange über das Zepter des E-Basses in der Band wachen wird.

Seit nunmehr 19 Jahren gibt es die Flippmanns. Ich glaube kaum eine andere Band dieses Niveaus durfte so viel erleben und Spaß haben wie wir. Die Menschen die wir in dieser Zeit kennen gelernt haben und die Freundschaften die sich daraus entwickelt haben reichen für ein ganzes Leben. Ich denke nur an Heinz: fällt einfach vor dem Kamin ratzelkanonenvoll vom Zaun und bricht sich den Arm. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Oder den Wüstenfuchs Jörg: kommt zu spät zum Bus weil er noch eine Rede über Bottrop und Bottanik schreiben musste. Einfach so. Bott sei Dank, dass es solche Leute gibt. Und auch alle anderen die ich einfach nicht mehr nennen kann, weil mir die Finger weh tun.

So, das war's.
Cheers
Peter